Toskana Tour 2000 von 21.-28.4.
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Last updated 25.7.2000 by Falk

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Bericht

Hi

nachdem beim letzten FBI die Schnapsidee geboren wurde mal eben für ne
Woche in die Toskana zu fahren, haben 3 - schon auf diversen Touren -
Urlaubserprobten - Gestalten am Freitag dem 21.4.00 sich gegen 11 Uhr in
N-Feucht getroffen um es wahr zu machen. Die Anreise bis an die Deutsche
Grenze verlief bei stahlendem Sonnenschein absolut unspektakulär, nicht
mal ein kleiner Stau erhitzte die Gemüter. Wir entschieden uns für die
Route über den Reschenpass wegen der Möglichkeit nicht sooo viele lange
Tunnels durchfahren zu müssen. In Meran angekommen bogen wir dann auch
gleich ab um das Gampenjoch als Tagesabschluss unter die nach Kurven
lechzenden Räder zu nehmen. Kurz hinter Fondo fanden wir - auf den Tip
eines netten Tankwarts hin - eine sehr günstige Unterkunft wo uns auch
gleich sehr leckere Spagetti Bolgnese mit Salat bereitet wurden. Alles in
allem eine sehr gelungene erste Etappe.

Der zweite Tag begann mit ebenso schönem Wetter was sich im Laufe des
Tages aber etwas bedecken sollte. Die Tour führte uns nach Süden über
Madonna di Campiglio. Pinzolo, Tione, Salo am Lago di Garda vorbei, über
Montichiari, Carpenedolo, Asola, Casalmaggiore, Viadana, zwischen Parma
und Reggio durch, nach Vezzano dort wollten wir eigentlich die - in der
karte grün markierte - Strasse nach Fivizzano fahren, die stellte sich
aber als mittlerweile stark vertunnelte Häßlichkeit heraus und wurde
kurzerhand mit einer Abkürzung von Felina aus über Toano und Cevarolo
verlängert.  Verlängert deshalb weil ich mich da einige male für die eine
oder andere vielversprechende Abzweigung entschied die dann doch nicht auf
dem kürzesten Weg zum Ziel führte, was aber eh egal ist solange die
Strasse nicht geradeaus geht. Auf den vorletzten Tropfen Sprit erreichten
wir - zurück in der Zivilisation - in Pievepelago prompt eine Tanke und
wenige km danach auch eine ziemlich nette Albergo die uns freundlich für
wenig Geld und mit gutem Futter aufnahm. 

Am nächsten Tag (Ostersonntag) sollte die Tour der Kultur gewidmet werden
und das erste Ziel sollte Monsummano Therme sein um dort die Grotta Giusti
zu besuchen, nur ist diese Grotta Sonntags zu - dumm gelaufen. Zuviel
Trubel war dort auch also fuhren wir das nächste vielversprechende Ziel
auf verschlungenen Strässchen an - St. Gimmingnano, dort erwartete uns ein
Massenandrang der so gar nicht nach unserem Geschmack war. Die
Stadtbesichtigung bestand daher nur aus dem Kurzprogramm. Die Suche nach
einer geeigneten Unterkunft begannen wir in böser Vorahnung schon gegen
15:00 Uhr was uns aber offenbar nichts zu nützen schien, überall wo wir
fragten kam als Antwort complete oder aber der Preis war derart
astronomisch hoch das sich jegliche weitere Überlegung verbot. Nach vielen
weiteren km auf wunderschön verschlungegenen Strässchen (mit sehr schönen
Schottereinlagen die uns die diversen Schilder zu den Unterkünften
bescherten) und der Erkenntnis das dieses Gebiet am Osterwochende wohl der
Lieblingsplatz der Italiener ist, machten wir uns auf den Weg um weiter
südlich eine Übernachtung zu finden. Gegen 20:15 Uhr fanden wir dann einen
Portier der sich erweichen liess für uns ein wenig rumzutelefonieren so
das wir gegen 21:00 Uhr nach ein paar Umwegen im Finsteren unweit von
Follonica in einer grösseren Urlauberanlage ein Plätzchen zu einem
angemessenen Preis fanden. Das Küchenpersonal machte wegen uns noch ein
paar Überstunden und wir bekamen sogar noch was warmes zu Essen.

Als südlichsten Punkt unserer Reise hatten wir uns die Insel Monte
Argentario ausgeguckt und da uns der Montag Morgen mit einem Gewitter
graute fiel es auch nicht schwer den Weg zur Insel möglichst effizient -
sprich auf der Bahn (auch mangels Alternativen) - anzutreten. Was dann kam
überstieg alles was ich an italienischen Staus kannte bei weitem, wir
fuhren auf der italienischen Motorradspur (das ist die mit dem Strich in
der Mitte ;-) ) bis Porto st. Stefano um festzustellen das eine
Inselumrundung in Anbetracht des Verkehrs nicht der richtige Zeitvertreib
ist. Daher sind wir kurzerhand auf den höchsten Punkt der Insel gefahren
um uns dort mit ein paar Moppedfahrern zu unterhalten und die Aussicht zu
geniessen. Im weiteren Tagesverlauf fuhren wir dann auf kleinen und
kleinen Strässchen über Pitigliano (dort gibts noch ein Römisches Aquädukt
und überhaupt eine ziemlich sehenswerte Architektur), weiter nach Sorano,
Onano, Aquapendente wo wir uns eine Ferienwohnung vermitteln liessen. Das
Gehöft war /etwas/ ausserhalb so das wir abgeholt wurden. Silvia ahnte
schon nix gutes als der Sohn des Hauses mit einer netten kleinen
Dreckfräse daherkam. Als es dann auch noch anfing ein wenig zu regnen
war alles perfekt, die Anfahrt ging über einen äusserst steilen und mit
tiefgründigem Kies bedeckten Feldweg bergan. Die GS nahms relativ
gelassen, die VFR war mal wieder weit ausserhalb ihrer Spezifikation .
Das Vorhaben an diesem Abend nochmal nach Aquapendente zurückzufahren und
dort was zu essen fiel dem verlockenden Angebot mal bei Eingeborenen am
Tisch neben dem gigantischen Kamin zu sitzen kurzerhand aus. Das Menü war
äusserst interessant und hat unseren Horizont erheblich erweitert. Die
Ferienwohnung ist bestens ausgestattet und auf Eigenversorgung ausgelegt,
imho für Gruppen von 4-10 Leuten durchaus gross genug wobei alles was mehr
als 4 ist mit Luma und Penntüte vorlieb nehmen muss. Nähere Infos bei
Thomas und Silvia (die beiden haben die sehr nett gemachten
Werbe-Kärtchen). 

Der nächste Morgen begann mit herrlichstem Wetter und einer Tour durch
eine Gegend welche sich die Besucher mit einem ganz besonderen Parfüm vom
Leib hält, da kommt doch tatsächlich aus jeder Ritze der Erde ein ziemlich
unedles Gas von den Chemikern Schwefelwasserstoff getauft, wer sich von
soetwas aber nicht abschrecken lässt der wird belohnt von Kurven die nicht
wieder aufhören wollen auf unterschiedlichsten Strassenbelägen die es
einem nie langweilig werden lassen. Die Rede ist von der Gegend um Abbadia
St. Salvatore. Danach ging es auf eben diesen Strässchen zum Lago
Trasimerio wo wir uns gegen 15:00 Uhr eine Unterkunft suchten.  Alsdann
wurde das Gepäck verstaut und endlich mal ohne zusätzlichen Ballast eine
ausgedehnte runde um den See gedreht, dabei durfte auch ein Moppedtausch
nicht fehlen. Die neu aufgebaute Speed Triple von Thomas besticht nach wie
vor durch den geilen Motor, die Hinterradabstimmung ist optimal,
allerdings ist mir die Telegabel zu unkomfortabel und daher vermittelt das
Teil auf schlechtem Untergrund nicht die Souveränität die ich mir vom
idealen Mopped wünschen würde. Auf jeden Fall ein ziemliches Spassgerät
und kein Vergleich mehr mit dem letzten Test vor 2 Jahren mit völlig
zugedrehten Dämpfern. Den Tagesabschluss bildete ein Stadtrundgang in
Castiglione di Lago und eine hervorragende Pizza in der nur 200m
entfernten Pizzeria.

Der nächste Morgen bescherte uns eine kleine Tour zum Frühstück da wir die
Übernachtung ohne dieses hatten, das war aber eher ein Vorteil da wir in
Cortona dank Thomas die Frühstücks-Location schlechthin fanden, ein Hotel
mit einer nahezu idealen Terasse incl. 50km 180° Sicht wo wir an der
Frühstückstheke für lächerliche 9DM schlemmen konnten bis nix mehr hinein
ging. Den Hinterausgang aus Cortona zu finden gestaltete sich etwas
schwieriger als gedacht, erst musste ich eine Politesse beruhigen die
unsere Art der Stadtbesichtigung (vom Mopped aus durch die Fussgängerzone
;-) ) nicht gutheissen wollte, und dann besichtigten wir noch einen
Obstgarten der mal wieder zu einem der abenteuerlichen Wendemanöver
einlud. Aber danach fanden wir dann den Pass der uns nach Umbrien führte. 
Von hier aus sollten die Kurven bis zum späten Abend nicht mehr aufhören,
die Zahl der Fahrzeuge die uns an diesem Tag noch begegnen sollte hielt
sich sehr in Grenzen und wir hatten jede Menge wunderschöne Landschaft mit
ebensolchen Kurven. Ab Borgo san Lorenzo suchten wir nach Unterkünften und
hatten an diesem Tag wohl irgendwie kein Glück, erst fanden wir nichts
passendes und dann war in Ronta der Preis bei 2 Hotels derart
abenteuerlich hoch das wir beim 3. Hotel zusagten, das sollte sich als der
grösste und einzige wirkliche Fehler des Urlaubs herausstellen. Das Hotel
sah nach Massenbetrieb aus und bietet von der Fassade her durchaus ein
rel. akzeptables Bild. Die einzige, englisch sprechende Bedienstete zeigte
sich von Anfang an etwas unwillig aber das ignorierten wir geflissentlich
und bekamen dann ein paar Zimmer in Nebengbäuden die wir vorher nicht
wahrgenommen hatten, dabei handelte es sich wohl um den billigsten Baustil
den ich jemals zu erleben die zweifelhafte Ehre hatte. Das hoch gepriesene
Einzelzimmer war eine bessere Besenkammer mit einem Bewegungsmelder im Bad
der einem nach kürzester Zeit unter der Dusche das Licht abschaltete und
einer Geräuschkulisse der umliegenden Bäder wo man nahtlos in die
intimsten Tätigkeiten der Nachbarn integriert war. Das Frühstück am
anderen Morgen fügte sich ebenso nahtlos in dieses Bild.  Daraufhin musste 
ich meinem Ärger erstmal Luft machen und den Preis von DM80 auf DM60
korrigieren lassen was auch problemlos gelang. Solcherart halbwegs
versöhnt, hatte ich doch erreicht was ich mir als Mindestforderung
überlegt hatte, bissen Thomas und Silvia mit ihrer Reklamation allerdings
auf Granit immerhin regten sie besagte Dame aber soweit auf das sie mit
der polizia drohte. ;-) Diese Läden leben anscheinend nur von der
Rennstrecke Mugello und in der Nebensaison von Seniorenbussen, Prädikat
absolut nicht empfehlenswert.

Der Tag gehörte dann aber wieder der Kurvenhatz die wir nur durch eine
150km Autobahn Etappe von Imola nach Rovereto abkürzten um die doch rel.
langweilige Po-Ebene zu umgehen. Am Ende der Autobahn begegneten wir dann
dem 2. unfreundlichen Italiener im Mauthäuschen aber diese 2 Ausnahmen
haben das positive Gesamtbild nicht wirklich getrübt. Dem geneigten Leser
empfehle ich an dieser Stelle die Tracklogs welche ich auf meiner HP
hinterlegt habe. Hilfreich wäre hier eine Mapsource CD von Italien (falls
jemand ne günstige Quelle kennt ...) oder anderes Kartenmaterial was für
eines der gängigen Programme maschinenlesbar zur Verfügung steht.  Am
Abend fanden wir dann am Fusse des Jaufenpasses kurz hinter Meran nach ca.
500 Tageskilometern die wohl beste Unterkunft der Reise wo wir so richtig
nach allen Regeln der Kunst preiswert verwöhnt wurden.

Die Heimfahrt gestaltete sich, abgesehen vom Passo Givo (Jaufenpass) der
absolut sehenswert ist, ebenso unspektakulär wie die Anreise da wir uns
aus Zeitgründen für den Weg über die Autobahn ab Innsbruck entscheiden
mussten. Nach 3,7Mm sind wir dann am 28.4.00 wieder alle wohlbehalten
daheim angekommen, ohne Ausfälle und sogar ohne einen Umfaller was
durchaus bemerkenswert ist. Von dem einen Reinfall mit der Übernachtung
abgesehen hat die Tour alle Erwartungen erfüllt und überboten und eines
ist sicher, dort kann und sollte man auf jeden Fall nochmal hinfahren. 

-- 

MfG.
    Falk

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