Bericht Frankenbiker-Stammtisch 10-2010

Tag zusammen

Leichter Regen, Regenschauer, Gewitterschauer - die Wetteraussichten für Sonntag klangen nicht unbedingt nach eine spaßigen Motorradtour. Als ich gegen 11.45 Uhr losfahre, wirkt der Himmel aber eher heiter und die Straßen sind nur stellenweise etwas feucht. Ich bin zuversichtlich.

Das ändert sich im Südspessart. Ab Hasloch beginnt es zu regnen, der Blick das Maintal entlang verheißt nichts gutes, spätestens am Schild "Landkreis Miltenberg" öffnet Petrus alle Schleusen. Gut, dass ich mich daheim gegen meine Lederjacke und für eine ältere Gore-Tex-Jacke von Polo entschieden habe. Sie sollte sich als leidlich dicht erweisen.

Auch bei der Ankunft am Treffpunkt in Dorfprozelten regnet es noch kräftig, an Martins Tankstelle hat sich gerade an Radler untergestellt. Auf dem Parkplatz vor dem "Stern" finde ich sechs mir bekannte Mopeds. Die Befürchtung, dass meine Einladung niemand hinterm Ofen hervor lockt, hat sich somit nicht erfüllt.

Im "Stern" in Dorfprozeltentrafen sich
am Sonntag, den 30. Mai 2010:
JuergenDL650MSP
HerbertTDM850WUe
PeterZ1000MSP
HansR1150 GSALoewenstein
AdolfR1150RTWue
ManfredFZS600WUe
RoswithaFZ6WUe
HertschiXTZ 660KT
MoniCBF 600KT

Gemäß meiner Reservierung "5 - 15 Leute" hat uns der Wirt einen schönen langen Tisch aufgebaut. Aus meiner Jacke tropft es allerdings merklich auf das schöne Parkett und den Zettel für die Anwesenheitsliste muss ich erstmal trocknen lassen.

Die Getränke und das Essen sind schnell bestellt. Die Gespräche bei Tisch drehen sich um Martin und seine neue Speedy, warum man schwarze und blaue Wäsche besser nicht zusammen in die Waschmaschine steckt und wie sich einige Leute in letzter Zeit in der Quizshow von Herrn Jauch blamiert haben. Derweil regnet es draußen kräftig weiter, was man auch an Peter und Herbert sieht, die nach mir aber nicht weniger nass eintreffen.

Während Rosi bei ihrem griechischen Essen aufpassen soll, sich nicht am Teller zu verbrennen, ist mein Jägerschnitzel in "Männergröße" eine gewisse Herausforderung, die ich freilich meistere. Als wir halbwegs pünktlich aufbrechen, regnet es wieder (oder immer noch?) Rosi schlüpft mit freundlicher Hilfe in ihre Regenkombi und leicht zerfletterte Stiefelüberzieher, während Hans offenbar unterwegs Wasser sammeln will und dafür den Deckel seines Topcase offen stehen lässt. Worum sich ein Tourguide (ups, das war ja ich) nicht alles kümmern muss.

Die Tour führte wie versprochen über ein kurviges Bergsträßchen in den staatlichen Luftkurort Mönchberg und weiter nach Eschau. Der Regen hörte zwar auf, reichlich nass waren die Straßen aber weiterhin. Der auf diesen Kilometern von manchen gesichtete Radarwagen hat wohl kein gutes Geschäft gemacht.

Diesen Teil der Tour hätte ich auch ohne Garmin gefunden. Erst Richtung Mespelbrunn halten und dabei möglichst nicht den Hund überfahren, der ganz cool in Heimbuchental die Straße überquerte, dann weiter nach Weibersbrunn und in Richtung Heigenbrücken.

Nach der ersten Spitzkehre des Tages war es nicht mehr weit zur Kreisstraße nach Jakobsthal. Ein Wendeplatz am Waldrand bot sich für die Pause an, was Moni das Leben rettete, bei fast 20 Grad und ohne Regen wäre sie in ihrem Überzieher sonst wohl im eigenen Saft ertrunken. Meine Digiknipse bekam das feuchte Klima im Tankrucksack nicht, sie streikte.

Jakobsthal selbst erwies sich laut einiger Spaziergänger als unpassierbar, nicht nur wegen Vollsperrung und Baustelle, sondern auch dank eines ehrenwerten Zeitgenossen, der jeden aufschreibt, der trotzdem durchfährt. Nun ja, die Umfahrung über Heinrichsthal war auch recht nett.

Beim "Waldhaus Engländer" war für einen Sonntag erstaunlich wenig los, das Regenwetter ließ grüßen. Wir bogen an dieser Kreuzung für eine Schlenker durch Hessen rechts ab in Richtung Schöllkrippen. Schöne Kurven, leider teilweise feucht und mit Blüten und Zweigen von Bäumen garniert - besser langsam fahren als schnell stürzen war für mich das Motto des Tages.

Schirmborn und andere Teile von Mömbris lagen nun auf unserem Weg. Erwähnenswert ist die schöne Aussicht von Hörstein aus. Und das kurvige Stück von Wasserlos bis Niedersteinbach, das inzwischen leider fast durchgehend mit Tempolimits und Überholverbot bestückt ist.

Über Schöllkrippen ging es nun mit etwas weniger Ortsdurchfahrten weiter nach Wiesen und die Navigation wurde für mich wieder ganz leicht: Einfach in Richtung Frammersbach halten und kurz vorher nach Habichsthal abbiegen. Beim Ansteuern der Fischerhütte als Endpunkt half dann wieder Frau Garmin.

Weil der Schotteranteil sehr niedrig war, entschied ich mich für naturnahen unteren Parkplatz der sogar etwas Schlamm zu bieten hatte. Zu viel für schwere Kawas, Peter musste umparken.

In der Fischerhütte konnten wir uns nach 141 km noch an Kaffee und Kuchen laben und an kleinen Bambis auf der Wiese in Richtung Aubachseen erfreuen.

War die Tour nahezu trocken geblieben, änderte sich das mit unserem Aufbruch: Der Regenschauer kam pünktlich nachdem der Letzte aufgestanden war. Aus meiner Sicht hörte er auch nicht auf, bis ich gegen 18 Uhr wieder zuhause war. Die kurvige aber auch holperige Staatsstraße von Wiesthal nach Partenstein bescherte mir dabei noch einige Schreckmomente in Form von Hinterradrutschern. Die Kitzinger Fraktion hatte ein paar Kilometer weiter auch ihre liebe Not mit feuchten Bitumen.

Der Treffpunkt für den FBI 11/2010 wurde prinzipiell offen gelassen, aber eine Tour durch die Rhön wäre schon schön. Wind wäre dabei kein Problem, den hatten wir diesmal stellenweise auch.

Gruß

Jürgen