Bericht Frankenbiker-Stammtisch 23-2007

Moin,

Sonnabend war fies vernieselt, die Nacht zum Sonntag genauso fuerchterlich feucht. Grauer Hochnebel beim Abfahren, dafuer kein Eis. Die Mehrweg-Bierflaschen zum Auffuellen im Forstquell wurden mollig in alte Decken gepackt, dafuer die Winterhandschuhe vergessen.

Auf der Fahrt zum Noerdlinger Ries riess die Hochnebeldecke gerade soweit auf, damit sie ihren Auftrag vom Wetterdienst erfuellte, lungerte aber weiter an Bergkaemmen und Gipfeln, dass man Angst haben musste, sich in den Hochlagen den Kopf zu stossen.

Der Sonne reichten die uebrig gebliebenen Luecken aus, ihre Blendfaehigkeit unter Beweis zu stellen, unterstuetzt von den Schneeflecken, die sich ab Ansbach suedwaerts immer deut- licher zusammenrotteten und im Wald versuchten, vom frisch freigetauten Ast unaufmerksamen Fahrern ins Genick zu springen.
Die ueblicherweise angestrebten ganzjaehrig gestreuten Wege verewigten ihre Farbe dank Tauwetter auf Kleidung und Mopped, die gruendliche Waesche vom Vortag war bald nur eine ferne Erinnerung.
Der kuehle Nordwind hat die exponierten Asphaltbaender schoen getrocknet, leider hat er die zahlreichen Baustellen, Sonntagsfahrer und Sperrschilder um Ansbach nicht auch gleich weggepustet.

Im Forstquell leicht verspaetet eingetroffen, die Flaschen zum Volltanken (Kupfer, Roggenbier und Forstquell Gold zu 3,- Euro der Liter) an der Theke geparkt, im ersten Stock beim Gans essendem Hans noch einen Platz gefunden und hungrig auf ein gebratenes Stueck SUV-fahrendem Zahnwalt mit Hochsitzparkplatzgarantie gewartet, waehrend Nachzuegler Susanne und Rolf ihre Kuerbis-Suppe beneidenswerterweise umgehend erhielten. Zum Ausgleich erhielt dann Vitus seine Suppe bis zur Abfahrt gar nicht. War auch einiges los dort, das Schnitzel aber lecker und gross..

Die Route ging diesmal links um den Ries am Kraterrand herum, irgendein Waldgeist versuchte, meine Windschutzscheibe mit AstschneeAbwurf zu reinigen, ein Wild wagte im Wald nur einmal den Wechsel zur anderen Wegseite und wir wuselten uns auf leeren Strassen durch Wolkenluecken und an Roemer- bautenruinen bis an den Rand des Haertsfeld, stachen dann schuechtern kurz auf die Schwaeische Alb hinauf und kuehlten uns im nicht vorhanden Windschatten vom Lerchenberg etwas ab, dabei unterbrochen vom einem Installateur, der mit seinem T5 VW Bus aus dem verschlammten Waldweg vom Biergarten auf die Strasse schlingerte.

Frisch durchgewaermt ging es dann auf die letzten 50km, eine Schafsherde am Wegesrand rueckte wohl wg. Eigenbedarf die warme Wolle nicht raus, das Blickduell zwischen Vitus' RS Vorderrad und Huetehund wurde vergessen zu fotografieren und mit einer kurzen abschliessenden geschotterten Ostumgehung von Oettingen wurde der Endpunkt Hesselberg auf Hauptstrassen angepeilt.
Abschliessend wurde noch in 680 Meter Hoehe nach 117 km noch die Betrachtung der Wolkenunterdecke genossen, bis auf ein Sonnenloch ueber Gerolfingen fast so attraktiv wie eine nasse Betonwand mit Fernsehantennensuchbild.
Ein Mitfrierender machte uns noch darauf aufmerksam, dass wir hier nicht etwa den Rand vom Ries sahen, nur das Woernitztal und etwas froestelnden grauen Oettinger Forst, danach ging's in's Cafe der evg. Volkshochschule zu Kakao und Vanilleeis.

Der naechste (24.) Stammtisch wird sich wohl am 2. Dezember zum ersten Advent entweder in Morschreuth oder in der Gaststaette der Brauerei Rittmayr fuer eine Runde durch die lt. dem GFS Wettermodell leicht verregnete Fraenkische Schweiz treffen. Wartet aber bitte die Einladung ab.

Gruss, Dirk
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